Eisige Winde und schlugen mir endgegen, als ich die Tür meiner kleinen Hüttevöffnete. Hach ja. Geliebte Kälte. Ich ging nach draußen und kämpfte mich durch den Schneesturm zu meinem Schneemobil. Anders konnte man sich in dieser Eiswüste nämlich nicht fortbewegen. Es sei denn du bevorzugst einen Hundeschlitten. Mit einem lauten Röhren sprang der Motor an und ich raste durch die weiße Landschaft in Richtung Dorf. Ich musste einkaufen. Die Eier sind alle und ich brauche ein paar Dinge für meine Experimente.

Der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln und langsam befürchtete sie noch einzuschneien. Sie war vom warmen Süden hierher gekommen, durchstreifte schon seit ein paar Tagen diese Eiswüste, von Dorf zu Dorf, zu Fuß. Die Kälte machte ihr nichts aus, auch ohne warme Kleidung nicht, nur der Schnee der ihr in die Augen flog nervte sie, sie konnte sie ja kaum richtig öffnen. Ganz schön öde hier dachte sie gelangweilt und von Eintönigkeit.

Plötzlich spürte ich etwas. Eine Art magische Anziehung ließ mich abbiegen und in eine andere Richtung fahren. Ich wusste nicht wohin ich fuhr, oder warum ich es tat. Aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Bald sah ich in der Ferne eine Gestalt auftauchen. Sie bewegte sich langsam, also musste sie zu Fuß unterwehs sein. Das ist doch lebensmüde! Zu Fuß durch die Eiswüste! Die hat sie doch nicht mehr alle! Ich fuhr direkt auf die Gestalt zu und hielt schlieSlich vor ihr an. "Hey! Was machst du hier draußen? Und vor allem; warum zum Teufel bist du zu Fuß?!" Durch das orange meiner Skibrille konnte ich ihre Haarfarbs nicht genau erkennen. Doch auf jedenfall war es etwas dunkles. Schwarz oder Braun.

Fang hörte in der Ferne einen Motor und blieb stehen, nur wenige Augenblicke später parkte das Schneemobil regelrecht vor ihren Füßen. Sie hörte sich die kleine Standpauke an, böse war sie der Fremden nicht. Eher faszinierte sie der Gedanke das die Fremde ihr so bekannt vor kam, als hätte sie sie schon tausende Male an sich vorbeilaufen gehabt. Lächelnd sah sie die Frau an nachdem sie geendet hatte. Gimme a ride? Das würde mir helfen schlug sie vor und setzte sich bereits hinter ihr auf das Schneemobil, eine Antwort wartete sie gar nicht erst ab.

Ja ich nehme dich gerne mit. Selbstverständlich ist doch kein Problem! murrte ich vor mich hin und fuhr in die Stadt. Wohin willst du eigentlich? Ich wollte in der Stadt etwas einkaufen gehen und dann zurück zu meiner Hütte. Also kann ich dich nur in die nächste Stadt bringen. Kurz bevor ich fragen konnte ob die Fremde mit in meine Hütte kommen wolle, stoppte ich mich selbst. Sie ist eine vollkommen Fremde! Sie könnte sonst wer sein. Vielleicht ein Auftragskiller, oder ein Flüchtling! Beides nicht sehr angenehm. Warum vertraute ich ihr dann so sehr?

Wohin? Die Frage ist, wohin nicht. Ich reise, ich bin überall zu gegen antwortte sie ihr und hielt sich ordentlich an dem Schneemobil fest. Mit einem solchen Fahrzeug sah die Sache doch gleich viel besser aus, sie kam um einiges schneller vorran. Als nächstes kommt also eine Stadt, gut zu wissen, hofentlich ist dort mehr los als auf den Dörfern überlegte sie. Die Eiswüste passte nicht zu ihr, Langeweile konnte die rastlose Kriegerin einfach nicht ab.

Dann setze ich dich einfach in der Stadt ab. Wenn du willst kannst du auch... Nein! Ich darf sie nicht zu mir nach Hause einladen. Eie muss von weit her kommen. Ein Nordländer ist sie jedenfalls nicht. Dafür sueht sie zu kriegerisch aus. Wahrscheinlich eine Westländerin. Das müsste hinkommen. Ja genau!

Die Stimme der Fremden riss sie aus den Gedanken. Was kann ich? fragte sie sofort nach. Sie glaubte zu wissen was sie sagen wollte und hakt nach. Sie wurde auch einen anderen Platz finden, aber warum sollte sie erst suchen? By the way, wie heißt du?

Soll ich ihr meinen richtigen Namen sagen? Warum stelle ich mir diese Frage überhaupt? Extra für sowas hab ich mir doch meinen menschlichen Namen geholt! Dann muss ich ihn auch mal benutzen. Liza. Liza Hawthorne. Du kannst mich aber auch Liz nennen.

Sie merkte ihre Überlegung. Wozu musste man über seinen Namen nachdenken? Schön, nenn mich Fang, einfach nur Fang stellte sie sich ihrerseits vor, auch wenn sie nicht gefragt wurde.
So und was war vorhin mit "wenn du willst"? stochterte sie wieder nach. Wenn sie shcon durch diese weiße Einöde fuhren, dann konnte sie wenigtens auch etwas Small Talk betreiben.

Ach nichts, vergiss es einfach! Ich setz dich in der Stadt ab und damit hat sichs. Nein. Ich werde sie nicht einladen. Oder vielleicht doch? Nein! Doch. Nein! Doch. Okey na gut ich werd sie einladen, aber vwarte! Wieso ist mir das nicht gleich eingefallen?! Ich muss mir einfach ihr Leben ansehen. , schoss es mir durch den Kopf.

Fang seufzte leise und lehnte sich mehr zurück, genoss den eisigen Wind in ihren Haaren und schloss die Augen. Sie würde diese Frau zu keiner Antwort zwingen, immerhin war das ihr Schneemobil und sie fuhr Fang in die nächste Stadt, dumm von ihr sie jetzt zu verärgern.
Fangs Leben war alles andere als langweilig, wenn man mal von den ewigen Trainingsstunden absah. Verletzt hatte sie sich so oft wie sie Haare auf dem Kopf hatte und gekämpft noch viel öfter. Als Kind hatte sie schon fleißig trainiert und mit 17 bekam sie ihre Weihe zu einer erwachsenen Frau, indem man sie in der Steppe ausgesetzt hatte und sie sich durch alles mögliche hatte schlagen müssen um nach hause zu kommen. Für Außenstehende war dies ein merkwürdiger und barbarischer Brauch, doch für ihresgleichen völlig normal.

Gespannt durchlebte ich ihr Leben. Ja sie kam aus dem Westen. SPlötzlich stieß ich in ihrem Leben auf etwas das nicht sein konnte. Schlagartig bremste ich und wir schlitterten noch ein wenig vorwärts. Mit vor Schock geweiteten Augen fragte ich: Du bist die Schiksalswächterin?!

Fang hielt sich, nein krallte sich, rechtzeitig fest und verhinderte so vom Schneemobil geschleudert zu werden. Woah missy! Was war das denn? fragte sie etwas erschrocken und sah sie verwirrt an. Sie sah ihr leicht geschocktes Gesicht und fing an zu lachen. So nennt mich sonst keiner lachte sie und tätschelte den Kopf der kleineren Frau. Aber ja, Zeitwächterin

Wenn du weißt wer ich bin, warum tust du als wäre es das Gegenteil?! Ich zuckte leicht vor ihrer Berührung zurück. Es war ungewohnt. Ich habe noch nie jemanden mich berühren lassen, der nicht zu meiner Familie gehörte. Und Freunde... die hatte ich nicht.