Fang nahm die Waffen entgegen, steckte die Pistole aber sofort in die Tasche weg, die Messer gab sie zurück. Den Köcher hing sie sich um, eben so wie die Armbrust. Das sind zwar ganz nette Spielzeuge, aber ich bevorzuge meinen Gladius. Fang hielt plötzlich einen blutroten Speer in der Hand, welcher an beiden Enden verkreuzte und gebogene Scheren hatte und mit lauter Symbolen versehen war. Die Waffe sah wie neu aus, doch trotzdem konnte man erahnen das Fang damit schon eine Weile kämpfte. Der Speer war gut ein Stück größer als die ohnehin schon nicht kleine Amazone.

Das kannste knicken. Mit dem triffste nichts. Zum einen ist er zu auffälig und die Tiere sehen ihn. Zum anderen wird der Schneesturm dir das Teil wegreißen. Die Pfeile der Armbrust habe ich extra für sowas entwickelt. Wenn du die Messer nicht nimmst wirst du mit Eispickeln zu recht kommen müssen. Es könnte sein das wir mal irgentwo raufklettern müssen und die Messer sind einfacher zu transportieren.

Ich habe selbst Messer UND das wird nicht passieren! Ich habe mit Gladius schon so gut wie überall gejagt, auch shcon hier im Norden, bloß noch nicht so viel. Unterschätz mich nicht nur weil ich Fremd bin. Ich bin einfach göttlich gut darin grinste sie. Fang hatte reichlich Selbstbewusstsein, aber das brauchte man wohl auch um so eine starke Kriegerin zu werden.

Zweifelnd zog ich meine Augrnbraue hoch und nahm ihr die Messer ab. Ich unterschätze dich nicht, Fang. Für mich besteht die Welt nur aus dem was ich sehen kann. Was ich erklären kann. Ich jage nicht mit diesen Waffen weil es nicht anders geht. Ich jage damit weil es Spaß macht. Mit einem einzigen Gedanken könnte ich die Tiere tot umkippen lassen. Man jagd hier im Norden anders als bei euch. Und wenn du hier so jagst wie in deiner Heimat, dann frage ich mich warum du nicht dort geblieben bist. Kühl sah sie Fang noch einmal an und ging dann aus dem Raum ins Schlafzimmer, wo sie noch einen Kompass, Geld und ein Handy einsteckte.

Fang blieb etwas geschockt stehen, auch wenn man es ihr nicht direkt nach sah. Wieso sie nicht in ihrer Heimat geblieben war? Weil sie Aufgaben zu erledigen hatte um ihr Volk zu schützen, deswegen! Vielleicht ist es doch nicht so gut hier zu bleiben dachte sie. Fang war dahingehend stur, sie wollte sich nicht anpassen, sie hielt an ihrer Art und Weise fest, so wie sie es traditionell gelernt hatte. Sie löste sich aus der Starre und ging dann zu ihren Stiefeln, welche sie anzog und das Haus verließ. Dort wartete sie einfach auf Livet.

Die Vorfreude auf die Jagd war mir gründlich vergangen und kurzzeitig spielte ich mit dem Gedanken die Tiere tatsächlich mit ihrer Fähigkeit zu tötwn. Doch diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Die gute Laune würde bestimmt noch kommen. Wir müssen da lang. Richtung Osten. Ich zeigte mit dem Finger in die angegebene Richtung und lief los.

Fang folgte ihr einfach, sie kannte sich wohl besser in der Fauna hier aus, für Fang war das ja großteils unbekanntes Gebiet. Diesmal gab sie kein Kommentar von sich, nicht mal eine zweideutige Anspielung oder dergleichen, sie war also auch wütend irgendwo, zeigte es nur nicht.

Im Gehen zog ich meine Skibrille heraus und setzte sie auf. Ich hatte noch eine zweite mit wusste aber nicht ob Fang sie nehmen würde. Du auch? fragte ich und hielt ihr die Brille hin.

Fang sah zu ihr. Danke. Sie nahm die Brille an und setzte sie auf, das verbesserte ihre Sicht gleich um einiges jetzt wo sie die Augen aufhalten konnte. Sie ließ den Blick über die weiße Einöde gleiten während sie liefen. Wie hielt man soetwas nur aus? Nie und nimmer wollte sie hier dauerhaft wohnen, jeden Tag ein und das selbe sehen.

Östlich von uns bemerkte ich eine Bewegung. Da! informiere ich Fang kurz und deute in die Richtung. Es ist fast nichts zu erkennen, trotzdem gehe ich näher. Inzwischen erkennt man das es dich umeinen Eisbären handelt.

Fang hält die rechte Hand nun ein Stückchen nach hinten, um den Speer sofort greifen zu können. Ihre Haltung wird etwas geduckt als die Bären in Sicht kommen. Die Kriegerin spannt die Muskeln an, als wäre sie jede Sekunde für einen Sprung nach vorn bereit. Ihr egal was Livet gesagt hatte, sie wurde jagen wie immer. Lieber setzte sie sich einen Kampf aus als sich anpassen zu müssen. Was bei ihr funktionierte würde auch hier funktionieren.

Als wir nahe genug an den Tieren waren zückte ich meine Armbrust und schoss. Die Waffe war von mir so gepimpt worden, dass ihre Schusskraft um einiges erhöht war und sogar das dicke Fell eines Eisbären durchdrang. Mein Pfeil traf ein wenig zuweit rechts und verfehlte das Herz. Schnell schoss ich noch einen hinterher der das Tier sterben ließ.

Fang sah zu ihr, dann zu dem Bären. Ein anderer Eisbär bemerkte die beiden. Anstatt zu fliehen fühlte er sich so bedroht das er angriff, Fang lockte ihn mit Absicht zu sich und zog den Speer. Sie sprang hoch und rammte ihren Speer in das Genick, welches auch diesen Bären zu Boden gehen ließ. Die anderen flohen. Fang war das egal, einer reichte, oder eher zwei. Sie zog ihr eigenes Messer und fing an die Fangzähne zu entfernen, sowie die Krallen.

Ich warf Fang einen Leinenbeutel zu und rief Pack's da rein! Dann machte ich mich am anderen Eisbären zu schaffen. Ich hol kurz was zum transportieren! Dann stapfte ich nach Hause und befestigte ein großes Brett am Schneemobil mit dem ich dann wieder zurückfuhr. Bessere Transportmöglichkeiten hatte ich eunfach nicht.

Fang fing den Beutel auf und legte die Zähne und Krallen hinein. Während Livet ein Transportmittel holte entkrallte und -zähnte sie den anderen auch noch. Kaum war Livet wieder da zog Fang den Bären auf das Brett. Die Kriegerin war kräftig, trotzdem spannten die Muskeln sich unter der Haut. Danach packte sie auch den anderen mit etwas Gezerre da drauf. Wenn die nicht so fett wären murrmelte sie und streckte ihre Arme und Rücken.